Meetings und Workshops werden meist von 20 Prozent der Anwesenden dominiert, die 80 Prozent der Redezeit für sich beanspruchen und meistens viel vom immer Selben erzählen. Das Ende vom Lied: 80 Prozent der Teilnehmer lehnen sich zurück, neue und vor allem gute Ideen kommen gar nicht erst auf den Tisch. Das geht besser und vor allem anders, als viele denken.
2018 konnte ich an einem Workshop teilnehmen, der sich mit der Frage beschäftigte, wie in Organisationen eine gemeinsame Vision der Digitalisierung von Unternehmensprozessen erfolgen kann. Das Spannende an diesem Workshop war nicht die Fragestellung, sondern die Methode, mit der eine Lösung gefunden werden sollte: Lego Serious Play.
Lego Serious Play – Mitte der 1990er Jahre von Lego entwickelt – ist eine Methode, um zu abstrakten Fragestellungen spielerisch neue Antworten zu finden.
Kurz gesagt, bauen die Teilnehmer alleine oder gemeinsam mit Legosteinen und verbessern so zum Beispiel die Zusammenarbeit im Team oder optimieren Prozesse. Das funktioniert so gut, dass Lego Serious Play in Unternehmen wie Google, SAP oder Bosch seit langem zum Standardrepertoire gehören. In Agenturen ist es dagegen weitgehend unbekannt.
Und das ist schlecht, denn wer mit den Händen etwas baut, hilft seinem Gedankenfluss und setzt unbewusstes Wissen frei. (Gerade einmal fünf bis zehn Prozent unseres Wissens sind uns bewusst.) Außerdem sind wir beim Spiel kreativer und mutiger, was sich im Workshop-Ergebnis widerspiegelt.
Auch ein anderer wichtiger Produktivitäts-Faktor spielt eine Rolle: Die Arbeit mit Lego Serious Play macht Spaß. So werden auch Fach- und Abteilungsgrenzen spielerisch überbrückt und die Teambildung gefördert.
Zusätzlich haben Lego Serious Play-Workshops noch zwei Besonderheiten, auch die ich kurz eingehen möchte.
Im Gegensatz zu den eingangs beschriebenen 20 : 80 Workshops, in denen 80 Prozent der Redebeiträge von 20 Prozent der Teilnehmenden stammt, ist die Redeverteilung bei Lego 100 : 100. Selbst ansonsten eher ‚stille Menschen‘ bringen aufgrund der Methode ihre Ideen und Gedanken ein.
Der zweite wichtige Punkt: bei Entscheidungen es gibt keine Kompromisse, sondern immer einen Konsens. Das steigert die emotionale Bindung und Verbindlichkeit zu den Ergebnissen und sorgt dafür, dass es mit der Umsetzung spürbar besser funktioniert.
Lets play!
Ihr Rainer Kratzmann
Wenn auch Sie Lust haben, Lego Serious Play kennenzulernen, schreiben Sie mir. In Präsenz oder online erfahren Sie in der Praxis, wie Sie Ihre Workshops und Meetings produktiver gestalten.
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